Spielfilm, BR 2018, 97min, OmdtUT
Regie: Affonso Uchôa und João Dumans
Darsteller: Aristides de Sousa, Murilo Caliari,
Renata Cabral u.a.
Der Junge André lebt in der Nähe einer Aluminiumfabrik in Ouro Preto (Minas Gerais). Eines Tages findet er das Notizbuch eines Arbeiters, dem dieser -ursprünglich für die Theatergruppe der Fabrik - begonnen hatte über sein Leben zu schreiben. Nur, dass Cristiano nicht aufhören konnte zu schreiben. Der Film taucht als Parallelgeschichte in Cristianos Leben ein und erzählt aus der Perspektive eines Arbeiters die sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Brasilien der letzten 10 Jahre.
DIE REGISSEURE AFFONSO UCHOA und JOÃO DUMANS
Affonso UCHOA (1984) ist Kurator und Filmemacher aus Contagem, Brasilien.
João DUMANS ist Drehbuchautor und Regisseur aus Belo Horizonte (Brasilien).
Zwei Kinder stehen vor einer Wohnung in Ipanema (Rio de Janeiro), in ihrer Hand nur ein Stück Papier, auf der die Adresse der Wohnungseigentümerin Regina steht.
Das Leben von Regina wird durch die Ankunft der Kinder gründlich auf den Kopf gestellt. Wer sind sie und wie sind sie hierher gekommen? Die Kinder sind sich sicher, dass ihre Mutter sie bald abholen würde, aber wird sie wirklich..?
Langsam enthüllt der Film die Geschichte der Kinder, während sich in der Mittelklassewohnung komplexe Machtspiele zwischen reich und arm, Besitzern und Angestellten abspielen.
DIE REGISSEURIN SANDRA KOGUT
Filmemacherin aus Rio de Janeiro, arbeitet gern an den Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm. Ihr Spielfilmdebut war der preisgekrönte Mutum (2007). Ihren neuesten Film Campo Grande (2015) schrieb sie während eines Stipendiatenaufenthaltes in Berlin (2013).
In dieser Familie ist nichts so wie es sein sollte. Batista ist Alkoholiker, seine Frau Maria hat eine Affäre mit dem Freund ihrer Tochter Emíla, während diese, die scheinbar prüde, eine Affäre mit ihrem Chef, während der älteste Sohn Pedro weder studieren noch arbeiten will. In spannungsreichen und überraschenden Momenten entfaltet sich langsam das wahre Gesicht der Familienmitglieder. Können sie das Ruder noch umdrehen und sich neu zusammenfinden?
DER REGISSEUR CAIO SÓH
ist Komponist, Autor, Regisseur und vielprämierter Drehbuchautor. CANASTRA SUJA (2017) ist sein vierter Spielfilm, der für verschiedene Festivals ausgewählt wurde.
Serras Gaúchas, 1963. Der junge Tony Terranova (Johnny Massaro) muss damit klarkommen, dass sein Vater ohne Vorankündigung seine Familie verließ und sich seither nie mehr gemeldet hat. Bücher und Filme sind zum Mittelpunkt seiner Existenz geworden. Das funktioniert so lange bis die Wahrheit über seinen Vater ans Tageslicht kommt und Tony zwingt die Zügel seines Lebens wieder in die Hand zu nehmen.
DER REGISSEUR: SELTON MELLON
Selton Mello, 1972 in Minas Gerais geboren, ist Theater-, Fernseh- und Kinoschauspieler, Regisseur und Musiker. Berühmt wurde er mit seinem Spielfilm O Palhaço (2011).
O FILME DA MINHA VIDA beruht auf dem Roman “Mein Vater aus Paris” von Antonio Skàrmeta und ist Mellos dritter Spielfilm.
FEVEREIROS (Februar-Tage)
Samstag, 26.01. 18:00 Uhr
Dokumentarfilm, Brasilien 2017, 73min, OmenglUT
Regie: Marcio Debellian
Mit: Maria Bethânia, Caetano Veloso, Chico Buarque de Hollanda u.a.
Karneval 2016: die Sambaschule Mangueira gewinnt mit ihrer Homage an Maria Bethânia den ersten Preis. Anhand dieser Karnevalsfeier nimmt der Film uns mit auf eine spirituelle Reise zwischen Rio de Janeiro und Bahia. Zu Wort kommen u.a. Künstler wie Caetano Veloso, Chico Buarque, Leandro Vieira (Mangueira), Mabel Velloso (Dichter), Squel Jorgea (Fahnenführer der Mangueira) sowie der Historiker Luiz Antonio Simas.
DER REGISSEUR MARCIO DEBEILLIAN
ist Produzent und Regisseur von Dokumentarfilmen, Videos, Theaterstücken, Büchern und Ausstellungen. Er studierte zunächst Wirtschaft und dann Theater in Rio de Janeiro. 2004 gründete er seine eigene Produktionsfirma: Debê Produções.
ANA E VITÓRIA
Samstag, 26.01. 21:00 Uhr
Spielfilm, Brasilien 2018, 115min, OV (keine Untertitel!)
Regie: Matheus Souza
Darsteller: Ana Caetano, Vitória Falcão, Victor Lamoglia u.a.
Inspiriert an dem Musiker-Duo Anavitoria erzählt der Film anhand der beiden jungen Frauen das Lebensgefühl der 2000er Jugend: moderne Beziehungsgeflechte jenseits der konventionellen Geschlechterbilder, und Lebenswelten, die stark durch das Smartphone geprägt sind. Realität und Fiktion, Fantasie und Doku-Material vermischen sich in diesem hoch unterhaltsamen Film, der viel mehr als nur einer Künstlerbiographie ist.
DER REGISSEUR MATHEUS SOUZA
1988 in Brasília geboren: Autor, Regisseur und Internet-Nomade. Ana e Vitória ist sein vierter Spielfilm.
Paolo ist immer bemüht das Beste aus seinem Leben zu machen, und das Beste heißt für ihn: Geld. Seine neueste Idee ist es Fußballmanager zu werden, einen neuen Neymar zu finden und viel Geld zu machen. Auf der Suche nach den jungen Talenten in Rios Vororten stößt er auf Glanderson, einen armen Jungen, dem zwei Zehen fehlen, der aber viel Talent zu haben scheint. Voller Hoffnung, guter Laune und mit einer großen Portion Naivität macht sich das Duo auf den Weg zur Erfüllung ihrer Träume.
DER REGISSEUR: JEFERSON DE
Afrobrasilianischer Regisseur aus dem Staat São Paulo. 2000 veröffentlichte er das Manifest “Dogma Feijoada”. Sein Erstlingsfilm war der vielprämierte Bróder (2011). Correndo Atrás, der auf dem Buch von Helio de La Peña, basiert, ist sein dritter Spielfilm.
VERMELHO RUSSO (Russisch Rot)
Montag, 28.01. 22:00 Uhr
Brasilien 2016, 90min, OmenglUT
Regie: Charly Braun
Darsteller: Martha Nowill, Maria Manoella, Elena Babenko u.a.
Marta und Manuela, angehende Schauspielerinnen und beste Freundinnen, möchten ihr Leben ändern und in Moskau die Stanislavsky Technik studieren. Die Kälte, ein geteiltes Apartment, ein strenger Lehrer - schon bald entfacht sich Spannung und Streit zwischen den beiden Frauen. Die Tschechow Charaktere, die sie spielen, hassen sich ebenfalls, und als sie den mysteriösen Michael kennenlernen spitzt sich der Konflikt erst recht zu.
DER REGISSEUR CHARLY BRAUN
1980 in Rio de Janeiro als Carlos Braun geboren ist Regisseur und Schauspieler.
Nach seinem vielprämierten Spielfilmdebut Além da estrada, folgt nun Vermelho Russo, sein viel gelobter zweiter Spielfilm.
Bené (Everaldo Pontes) lebt an einem abgeschieden Ort in der Chapada Diamantina. Nachdem er erfährt, dass er an einer schweren Krankheit leidet, muss er sich entscheiden: wartet er den natürlichen Verlauf der Krankheit ab oder macht er sich auf und beginnt eine Therapie? Schließlich folgt er der jungen Léticia nach Salvador. Das Chaos der Großstadt und seiner Bewohner stellt den alten Weisen nochmals vor eine große Herausforderung.
DER REGISSEUR: Edgard Navarro
Geboren in Bahia begann er seine Filmkarriere mit Super8 - Filmen. Inzwischen dreht er vielfach prämierte Spielfilme, z.B. SuperOutro (1989), Eu me lembro (2005) oder O Homem que Não Dormia (2012).
KURZFILMPROGRAMM
Sonntag, 27.01. 16:00 Uhr
MORTE E VIDA (Tod und Leben)
Regie: Milosz Zmiejewski & Yves Itzek
DE, 2017, 29min. OmdtUT
Severino lebt im brasilianischen Nordosten. Die Menschen dort leiden an Hunger, Perspektivlosigkeit und Ungerechtigkeit. Um diesem Leben zu entfliehen macht sich Severino auf, um ein besseres Leben zu finden. Der Film basiert auf Beobachtungen des Gedichtes „Morte e Vida Severina“ von João Cabral de Melo Neto, aus dem Jahr 1955 und portraitiert das Leben der Besitzlosen in einer ‚postkolonialen‘ Gesellschaft.
A LENDA DO CABOCLO D’ÁGUA (Die Legende des Wassergeistes)
Regie: Bruno Bennec, BR, 2018, 15min. OmenglUT
Eine Legende über einen Wassergeist bestimmt seit den Zeiten der Goldsucher die Ängste der Stadt Barra Longa (Minas Gerais). 2015 kam es zu einer Umweltkatastrophe mit gewaltigen Schlammlawinen, die vielen Menschen
das Leben kostete. Dieses Ereignis wird von vielen Bewohnern mit dem Wassergeist in Verbindung gebracht.
A LUTA (Der Kampf)
Regie: Bruno Bennec, BR, 2016, 16min. OmenglUT
1936 Muria Minas Gerais. Zwei Kinder verfolgen den legendären Boxkampf von Joe Louis und Max Schmeling in der einzigen Dorfbar. Es ist die erste Radiobertragung eines Sportwettkampfes in Brasilien, mit der brasilianischen Radio-Ikone Gagliano Neto, die die Emotionen der Zuhörer überschäumen lässt.
TEAR (Die Weber)
Regie: Taiane Linhares, BR, 2013, 15min. OmenglUT
Dieser Dokumentarfilm erzählt von der brasilianischen Arbeiterbewegung unter der Militärdiktatur in den 60er Jahren. Anhand der Erinnerungen von Fabrikarbeitern und Einwohnern der ruhigen Stadt Santo Aleixo wird die dunkle Geschichte von Streik, Festnahme und Folter in der dortigen Textilfabrik rekonstruiert.
Minha Mãe (Meine Mutter)
Regie: Nega Lucas und Fernanda Medeiros BR, 2018, 4min. OmenglUT
Eine poetische Hommage an die afrobrasilianischen Mütter.